Referenzen können für die Besetzung einer Wunschposition sehr ausschlaggebend sein.
Gerade für bestimmte Führungskräftepositionen oder auch Positionen mit besonderem Vertrauensverhältnis gelten Referenzen auch heute noch als wichtige Bestandteile einer Bewerbung. Was für viele erst einmal nach lästiger Zusatzarbeit im Bewerbungsprozess klingt, kann für einige Positionen ein Sahnehäubchen auf der Bewerbung sein, sofern man sich an einige wichtige Regeln hält.
Referenzen im Bewerbungsprozess richtig einsetzen!
Im Rahmen einer Bewerbung für eine Führungsposition ist die Angabe von Referenzen oftmals nicht Bestandteil der Anforderungen. In den wenigsten Ausschreibungen finden sich Aufforderungen, um geeignete Referenzen anzugeben.
Für das englischsprachige Ausland, vor allem US-Amerika und UK, sind Referenzen der Dreh- und Angelpunkt einer aussagekräftigen Bewerbung. Auch auf der Internetplattform LinkedIn wird jedem Nutzer ein Feld für die Referenzangaben zur Verfügung gestellt. Wer viele internationale Kontakte hat, ist meist verwundert, wie offensiv mit Referenzen umgegangen wird.
In vielen „deutschen“ Auswahlprozessen spielen jedoch Referenzen gar keine oder nur eine geringe Rolle. Dennoch gilt es, vor allem für Führungskräfte auf Jobsuche, einige Referenzen vorzubereiten. Oftmals werden diese, auch ohne große Ankündigung, erst kurz vor der Einstellung abgefragt oder ein Personalberater erkundigt sich im Rahmen des Auswahlprozesses danach.
Um darauf entsprechend vorbereitet zu sein, sollten einige Regeln beachtet werden
Die Auswahl der Referenzgebenden:
Als erster und wichtigster Punkt gilt, dass Sie Ihre Referenzen persönlich gut kennen sollten und dass diese valide Aussagen zu Ihren Arbeitsleistungen und Ihrer Persönlichkeit geben können. Es ist sinnvoll und wirkt gut vorbereitet, wenn jeweils ein ehemaliger Vorgesetzter, eine Kollegin oder eine disziplinarische Unterstellte genannt werden. So wird dem einstellenden Unternehmen die Möglichkeit gegeben, ganz unterschiedliche Empfehlung zu befragen und verschiedene Facetten der eigenen Berufsbiografie zu beleuchten. Ebenso kann es von Position zu Position weitere Referenzen geben, die besonders aussagekräftig sind. Hierzu ist genau zu prüfen, ob gegebenenfalls Interessen des aktuellen Arbeitgebers tangiert werden, wie z.B. durch Kunden- und Zuliefererreferenzen oder solche von politischen Entscheidungsträgern.
Die „Vorbereitung“:
Es ist unbedingt erforderlich, die Referenzgebenden vorzubereiten und sie darüber zu informieren, dass sich möglicherweise Personen Erkundigungen einholen werden. Dies bedeutet, dass die Referenzgebenden ausreichend über die aktuelle Situation informiert sind und wissen müssen, in welcher Position man sich gerade befindet. Hierzu ist es sinnvoll, erst einmal persönlich den Kontakt zu suchen und die Referenzgebenden umfassend über die Beweggründe zu informieren. Ebenso ist es sinnvoll, einen Lebenslauf für diese Personen vorzubereiten, der diese noch einmal schriftlich informiert. Gegebenenfalls sollte auch ein Austausch darüber stattfinden, auf welche Positionen man sich bewirbt.
In einigen Fällen stehen Referenzgebende nicht zur Verfügung oder wollen auch nicht zur Verfügung stehen. Gerade in Anbetracht der vielfältigen Diskussionen über Datenschutz und Persönlichkeitsrechte scheuen sich viele davor, Informationen weiterzugeben. Geben Sie diesen Personen die Chance “Nein!” sagen zu können. Bedanken Sie sich und zeigen Sie Verständnis.
Die Angabe im Lebenslauf:
Am Ende des Lebenslaufs sollte die Angabe der Referenzen ihren Platz finden und deutlich mit dem Wort „Referenzen“ überschrieben sein. Hier sollten unbedingt der vollständige Name, die Position und der Arbeitgeber der Referenzgebenden angezeigt werden, sowie der Verweis, dass eine Kontaktmöglichkeit jederzeit (E-Mail, Telefon) benannt werden kann. Auf eine direkte Angabe von Telefon- und E-Mail-Daten sollte verzichtet werden.
Am Ende des Bewerbungsprozesses:
Lassen Sie Ihre Referenzgebenden unbedingt eine persönliche Nachricht zukommen, die diese über den Ausgang Ihrer Bewerbungen informiert. Hier sollten Sie noch einmal Ihren Dank ausdrücken und ebenfalls, sofern angemessen, die Bereitschaft signalisieren, selbst als Referenz zur Verfügung zu stehen. Durch diese professionelle Art ist es jederzeit möglich, wieder den Kontakt zum Referenzgebenden zu aktivieren.
Referenzen sind für einige Berufsgruppen ein wichtiger Bestandteil einer aussagekräftigen Bewerbung. Sofern einige Regeln beachtet werden, stellen sie häufig das Sahnehäubchen in einem gelungenen Bewerbungsprozess dar und dienen zudem der aktiven Netzwerkpflege. Gute Referenzgebende sind wichtige Multiplikatoren und können auch aktiv bei der Jobsuche hilfreich sein.
Für weitere Fragen steht der Autor gerne über die Kommentarfunktion oder unter va@aumannmetzen.de zur Verfügung.
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